Energieeffizienz

Mangelhafte Luftdichtung und ihre Folgen

Die wärmegedämmte luftdichte Gebäudehülle hat großen Einfluss darauf, wie wohl wir uns in einem Innenraum fühlen und wie aktiv und leistungsfähig wir dort sind. Am deutlichsten wirkt sich die Lufttemperatur auf unser Wohlbefinden aus. In Wohngebäuden liegt der behagliche Temperaturbereich im Winter zwischen 20 und 23 °C. Im Sommer gelten auch Temperaturen bis 26 °C noch als angenehm. Dabei hat die Luftdichtung maßgeblichen Einfluss auf die effektive Wirkung des winterlichen Wärmeschutzes wie auch des sommerlichen Hitzeschutzes.


undichte Gebäudehülle

Undichte Gebäudehülle: Hohe Heizkosten

Bereits kleinste Leckagen in der Dampfbremsebene, wie sie z. B. durch mangelnde Verklebung der Bahnenüberlappungen oder -anschlüsse entstehen, haben weitreichende Folgen. Eine derartige Fehlstelle hat die gleichen Auswirkungen wie eine durchgehende Fuge zwischen Fensterrahmen und Mauerwerk. Niemand würde in diesem Bereich eine Fuge tolerieren. Entsprechend sollten Fugen in der Dampfbremse die gleiche Aufmerksamkeit bekommen.

Dichte Gebäudehülle

Dichte Gebäudehülle: Geringe Kosten und Wohnkomfort

Die durch Undichtheiten entstehenden höheren Heizkosten führen zu einer geringeren Rentabilität der Wärmedämmung für den Bauherrn.

Entsprechend einer Untersuchung des Instituts für Bauphysik in Stuttgart verschlechtert sich der U-Wert einer Wärmedämmkonstruktion um den Faktor 4,8. ¹⁾ Übertragen auf die Realität bedeutet das, dass für ein Haus mit einer Wohnfläche von 80 m², bei dem Leckagen in der Luftdichtung vorhanden sind, eine ebenso große Energiemenge zum Beheizen benötigt wird wie für ein luftdichtes Haus mit ca. 400 m² Wohnfläche.

Unkontrollierte Lufteintritte können zudem das Raumklima negativ beeinflussen, z.B. durch Zuglufterscheinungen, zu trockene Raumluft im Winter oder schnelle und starke Erwärmung im Sommer.


Fuge, Wärmedurchgang

Nur eine fugenfreie Wärmedämmkonstruktion hat den vollen Dämmwert

Häuser in Mitteleuropa benötigen nach einer Erhebung aus dem Jahr 2000 im Durchschnitt 22 l Öl/m² (220 kWh/m²) Wohnfläche für die Raumheizung, ein Passivhaus braucht nur 1 l, ein 3 l-Haus, wie der Name schon sagt, 3 l Öl/m² – vorausgesetzt die Luftdichtung ist perfekt. Fugen in der Luftdichtungsebene von Gebäuden führen zu einer Vervielfachung des Energiebedarfs je Quadratmeter Wohnfläche.

¹) Das Institut für Bauphysik in Stuttgart hat eine 1 x 1 m große Wärmedämmkonstruktion mit einer Dämmstärke von 14 cm untersucht. Bei fugenfreier, luftdichter Ausführung konnte die zuvor berechnete Dämmleistung von 0,30 W/(m²·K) bestätigt werden. Weist die gleiche Konstruktion eine nur 1 mm breite Fuge in der Luftdichtungsebene auf, verschlechtert sich der U-Wert auf 1,44 W/(m²·K). Es geht also fast 5 x mehr Wärme verloren als über die luftdichte Konstruktion.



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