Unterspannbahn oder Unterdeckbahn

Unterschiede und Gemeinsamkeiten in Einsatz und Funktion

Unterdeckbahnen und Unterspannbahnen werden zur Herstellung einer zweiten wasserführenden Ebene unter der Dacheindeckung verwendet. Dies geschieht als sogenannte regensichernde Zusatzmaßnahme nach ZVDH (Zentralverband des deutschen Dachdeckerhandwerks). Sie schützen Dachkonstruktion und Dachdämmung während der Nutzungsphase vor Witterungseinflüssen von außen. Die Verlegung von pro clima Unterdeck- bzw. Unterspannbahnen erfolgt i. d. R. auf der Oberseite der Sparrenlage, unterhalb der Konterlattung und Dachdeckung mit Ziegeln, Dachsteinen, Schiefer oder auch Metall. Hier stellt die Unterdeckbahn und auch die Unterspannbahn gleichzeitig die Winddichtung her und optimiert so die Funktionsfähigkeit der Dämmung des Gebäudes im Dachbereich. Durch ihren monolithischen Funktionsfilm sind Unterdeckbahnen und Unterspannbahnen von pro clima hoch diffusionsoffen, gleichzeitig maximal schlagregendicht und bieten einen Hagelschutz bis hin zur höchsten Widerstandklasse HW5. Während der Dacharbeiten, kann eine pro clima Unterdeckbahn bzw. Unterspannbahn auch als Behelfsdeckung (Schutz während der Bauphase, ugs. auch "Notdach") eingesetzt werden.

Gemeinsamkeiten von Unterdeckbahnen und Unterspannbahnen

Regensicher

Beiden Bahnen, der Unterspannbahn als auch der Unterdeckbahn, ist gemein, dass sie das Dach, die Dachkonstruktion und die darin befindliche Dämmung, vor den Widrigkeiten von außen schützen sollen. Zu den Widrigkeiten von außen zählen direkte Witterungseinflüsse wie Schlagregen, Hagel, Flugschnee und Wind sowie auch Kondensat (z. B. unter Blechdeckungen).


Unterscheidung zwischen Unterspannbahn und Unterdeckbahn

Ob eine Unterspannbahn oder eine Unterdeckbahn für das Dach benötigt wird, hängt maßgeblich von den folgenden Fragestellungen ab, die sich gegenseitig beeinflussen:

  1. Erfolgt die Verlegung der Bahn auf einer flächigen, festen Unterlage oder wird sie durchhängend (nur auf dem Sparren) befestigt?
  2. Soll eine belüftete oder eine unbelüftete Dachkonstruktion ausgeführt werden?
  3. Welche Schutzanforderungen sind an die Zusatzmaßnahme gestellt?

Die Verlegung: hinterlüftet, belüftet oder unbelüftet?

Verlegung Unterdeckbahn belüftet oder unbelüftet

Das ist eine Frage der Position der Luftschicht, welche mit Außenluft durchströmt wird.

Wird über eine Hinterlüftung gesprochen, liegt die (Außen-)Luftschicht zwischen der Dachdeckung/Dachabdichtung und der Unterspannbahn oder Unterdeckbahn.

Unterdeckbahnen werden im Dach auf flächigen Unterlagen (z. B. Vollholzschalung) Holzwerkstoffplatten oder auf ausreichend formstabilen Wärmedämmstoffen verlegt. Sie decken das Darunterliegende ab. Diese Dämmkonstruktion wird als unbelüftet bezeichnet.
Sie bietet so Schutz vor Luftbewegung innerhalb der Wärmedämmung und sorgt für eine optimale Dämmleistung. Sie entspricht dem heutigen Stand der Technik und kommt hauptsächlich zum Einsatz.

pro cliam Unterspannbahn verlegen

Unterspannbahnen dürfen nur ohne flächige Unterlage und damit frei hängend („gespannt“) verlegt werden. Sie spannen frei von einem zum anderen Sparren und der Außenluftstrom bewegt sich auch unterhalb der Unterspannbahn. Hier liegt damit eine belüftete Dämmstoffebene bzw. Konstruktion vor.

Bei der von Sparren zu Sparren frei spannenden Variante lässt sich im Nachhinein von innen nur eine Teildämmung des Sparrens realisieren, bei der es zu keinem Kontakt des Dämmstoffes an der Bahn kommen darf. Dadurch wird die Dämmung von Außenluft angeströmt. Feuchte aus Diffusion wird somit zwar schnell abgeführt, jedoch erreicht die Dämmung nicht ihre volle Leistung auf Grund genau dieser Luftströmung. Dies gilt im Sommer und im Winter. Eine Volldämung wäre nur möglich, wenn die Unterspannbahn die Anforderungen einer Unterdeckbahn erfüllen würde, so wie bei den pro clima Produkten.

Belüftete Dachbauteile

Im noch nicht sanierten Altbau findet man oft Unterspannbahnen mit einer Luftschicht zwischen Dämmung und Bahn. Hier spricht man landläufig von einem hinterlüfteten Bauteil, es liegt jedoch eine belüftete Dämmebene vor. Der Luftraum, verbunden mit Außenluft, zwischen Dämmschicht und Unterspannbahn hat die Aufgabe der Kondensatbildung und anderen Feuchteschäden entgegen zu wirken. Auf Grund der gestiegenen Anforderungen an die Dämmleistung wird heute unter Verwendung von Unterdeckbahnen in der Regel voll gedämmt.

Sonderfälle stellen nach außen diffusionsdichte Dächer wie z. B. Metalleindeckungen, Bahnen-, Kies- oder Gründächern und Dachterrassen dar. Sie bedürfen entweder einer vollumfänglich funktionsfähigen Hinterlüftung oder besser: eines fein abgestimmten Bauteilaufbaus von innen (Luftdichtung/Beplankung) bis außen (Dacheindeckung/Dachabdichtung/Deckschicht). Eingehende Beratung erhalten Sie in der Technik-Hotline mit Bauteilprüfung.


Schutz vor Schlagregen

pro clima Unterdeckbahn schlagregendicht

An Unterspannbahnen und Unterdeckbahnen werden in Punkto Schlagregendichtheit die selben Anforderungen gestellt. Die in der Materialprüfung festgestellte Schlagregendichtheit muss entsprechend deklariert werden. Je höher die Wassersäule, desto höher die Schutzwirkung. Zudem kann während der Bauphase die Anforderung an die Bahn als Behelfsdeckung bestehen, so dass diese rutschsicher begehbar, besonders abriebfest und belastbar sein muss.

Diffusionsoffen oder diffusionshemmend?

Feuch­te­ak­ti­ve Wind­dich­tung

Bei Unterspannbahnen erfolgt der Feuchtetransport oft mit einem Luftstrom durch die Poren in der Bahn, daher kann das Grundmaterial diffusionshemmend oder diffusionsdicht sein. Die Poren müssen jedoch zwingend immer offen sein. Falls dies nicht mehr gegeben sein sollte, ist das Dach plötzlich diffusionshemmend oder gar diffusionsdicht und der Feuchteschutz nicht mehr geben. Unterdeckbahnen, die direkt auf einer Dämmung aufgebracht werden, sollten diffusionsoffen sein und entstandene Feuchte aktiv und sicher abtransportieren. Dies ist besonders wichtig, gerade auch in den Wintermonaten. In dieser Zeit findet die Diffusion von innen (der warmen Seite) nach außen (der kalten Seite) statt. Liegt in der Konstruktion durch z. B. feucht eingebaute Baumaterialien oder Undichtigkeiten in der Luftdichtung mehr Feuchtigkeit vor, als planmäßig berechnet, besteht die Gefahr von Tauwasserausfall an der Unterseite der Bahn. Monolithische TEEE-Membranen wie die von pro clima mit aktiven Feuchtetransport bieten dabei einen besonderen Schutz, da der Feuchtetransport nach außen aktiv entlang der Molekülketten der Membran stattfindet. Zudem gilt auch hier, je geringer der Dampfdiffusionswiderstand der Bahn ist, desto zügiger kann Feuchte abgeführt werden.

Unterspannung oder Unterdeckung?

Mit Unterspannbahnen und Unterdeckbahnen werden verschiedene Anforderungen erfüllt welche an diese zweite wasserführende Ebene unterhalb der Dachdeckung gestellt werden. Anforderungen sind u. a. die Unterschreitung der Regeldachneigung des Deckwerkstoffes oder auch ein zu wohnzwecken genutztes Dachgeschoss. So erfüllt eine Unterdeckbahn die geforderte Schutzklasse welche bei einem zu wohnzwecken genutzten Dach bei Unterschreitung der Regeldachneigung (gemäß ZVDH) gefordert wird, eine Unterspannbahn hingegen nicht. Die Unterdeckbahn bringt den höherwertigen Schutz für die darunterliegende Konstruktion. Das passende System für Ihr Dach finden Sie unter: Systemfinder - Winddichtung außen


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